Vorfahrt gewähren müssen hier radelnde Personen, obwohl sie sich, wie hier am Schliekieker, parallel an einer vorfahrtsberechtigten Straße bewegen.
Autos wird bei uns noch zu oft ein Vorrang eingeräumt. Wie lange noch?
Die Infrastruktur, in unserem Land, ist in weiten Teilen sehr desolat. Das trifft besonders auf das Thema Radwege zu. Es stellt sich außerdem die Frage, was die Schilder eigentlich bewirken sollen? Auf Gefahrenstellen verweisen, OK. Doch eine Beseitigung der Stellen lässt weiter auf sich warten. Radelnde Menschen sind scheinbar in den Augen der Straßenverkehrsbehörden Verkehrsteilnehmende 2. Klasse.
Nun tat sich 2020 was auf unseren Radwegen.
An Stellen mit Wurzelaufbrüchen wurde links und rechts in den Asphalt gefräst. Scheinbar – um diese Stücke zu entnehmen.
Wollte man damit nur die Gemüter beruhigen?
Oh – aktuell tut sich doch endlich etwas. Man ahnt nicht welches Wurzelwerk sich unter den Aufbrüchen verbirgt. Danke!
Auch auf dem Weg von Idstedt in Richtung Böklund werden entsprechende Stellen „behandelt“. Seit einiger Zeit konnte man bislang beobachten, dass auch dort der Zustand immer desolater wurde. Ausnahme stellt ein Bereich vor Stolk dar. Dort wurde der Weg schon vor geraumer Zeit saniert, nach dem ein Radler dort zu Fall gekommen war.
Wurzelaufbrüche wurden erfolgreich beseitigt
Besonders Schüler, die mit dem Rad nach Böklund fahren, fahren jetzt etwas sicherer.
Fahrradstraße in Freiburg
Zur Zeit wird der Bau von Fahrrad-Schnellstraßen in Großstädten, wie auch dem Bild in Freiburg, nicht nur angedacht sondern auch realisiert. Es entstehen sogenannte Pop-up-Wege. Es sind provisorische Absperrungen für Radler. Wir sollten gleichzeitig auch auf dem “platten” Land den Stau von notwendigen Infrastrukturerhaltungsmaßnahmen abbauen. Zumindest was den Erhalt eines ordnungsgemäßen Zustand der Radwege anbetrifft.
Hier steht das Fahrrad im Brennpunkt
Warum profitieren einerseits vorwiegend Städte bei den Verbesserungen von Infrastrukurmaßnahmen? Während doch andererseits alle unter den Folgen der wachsenden Verkehrsdichte leiden. Wäre es nicht angesagt, ganz neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen.
Bliebe noch die Aufgabe, den Verkehr zwischen Fußgänger, Auto- und Fahrradfahrer*innen zu regeln. Außerdem ist es notwendig, dass wir wieder mehr Arbeitsplätze auf dem Lande schaffen. Damit wäre Mensch, Natur & Umwelt, Stadt und Land gleichermaßen gedient. Gerade unter den Bedingungen der Pandemie notwendiger den je.
Geschätzte 70 Million Radfahrer*innen schreien nach Verbesserung. Allein in 2020 ist außerdem der Bestand von E-Bikes auf 6 Millionen angewachsen. Das Land Schleswig-Holstein und auch der Kreis vertrösten die betroffenen Kommunen immer wieder. Leidtragende sind wir alle.
Ehemals markierte Gefahrenstelle zwischen Idstedt und Stolk
Da bleibt einem eigentlich z. Z. nur noch das Zitat eines Kirchenliedes: „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“, von Martin Luther.
Gibt es nun Licht am Horizont? Ursprünglich wollte das Land 2022 die L28 erneuern. Im Zuge dieser Maßnahme sollte auch der parallel dazu verlaufende Fahrradweg erneuert werden. Es ist allerdings unverständlich, warum das Land mit dem Ausbau der Radwege, vor dem Hintergrund zunehmender Umweltbelastung, so zögerlich behandelt. Es heißt auch, dass diese ursprünglich geplante Maßnahme erst später realisiert werden könnte.
Die mehrheitstragenden Fraktionen im Landtag haben scheinbar die Radfahrer*innen nicht im Zentrum ihres Handelns.