Wunsch & Wirklichkeit
Zum Jahreswechsel wünschen wir uns wieder alles Erdenkliche. Doch wieviel wird von den Wünschen Wirklichkeit werden?
Zu 99,9% sind die Gene aller Menschen identisch. Das heißt, 0,1% unserer Gene unterscheiden sich lediglich um diese Größe. Selbst Schimpansen gleichen uns noch zu 90%.
Ob wir an Bluthochdruck, Diabetes oder an einer Depression demnächst erkranken, hängt manchmal nur von diesen 0,1 Prozent der Gene ab. Doch diesen Bereich können wir, im Gegensatz zu den restlichen Prozenten unseres Genpools, maßgeblich selbst beeinflussen.
Durch unser Verhalten können wir so z. B. auch den Ausbruch von Alzheimer beeinflussen. Denn auch wenn wir eine in den Genen angelegte Anlage für dieser Krankheit besitzen, hängt es sehr von uns ab, ob und wann es zum Ausbruch von ihr kommt. Ernährung, Bewegung und psychosoziale Belastungen sind dafür maßgebliche Faktoren laut Erkenntnissen der Epigenetik.
Hier einige Beispiele:
Bewegung kann helfen
Ein Mittelloser kann, um seine Lebensnotwendigkeiten zu generieren, sich an einer belebten Straße niederlassen, um dort einige Almosen zu sammeln. Er kann aber auch, von Mülltonne zu Mülltonne wandeln, um dort nach leeren Pfandflaschen zu suchen, um sie anschließend an einer Abgabestelle gegen Pfandgeld einzutauschen. Zwei traurige Konstellationen. Dennoch beide Verhaltensweisen können dazu beitragen, mit dem erzielten Erlös vielleicht zu überleben. Allerdings kann ein auf dem Boden sitzender Bettler möglicher Weise im Winter leichter erkranken, als einer von Mülltonne zu Mülltonne wandelnder Obdachloser.
Das heißt, Bewegung kann den Ausbruch von Krankheiten verhindern oder zumindest verzögern. Das klingt makaber, aber wir haben es in der Hand, durch unsere Lebensweise die 0,1% unseres Genpools zu fördern oder zu befeuern.
Stärke dein Genpool
Als die Eiszeit vor Tausenden von Jahren über die Menschheit hereinbrach, konnten sie vor Ort verharren, oder sich „schrittweise“ in Richtung Süden bewegen, um in klimatisch günstigeren Bedingungen zu überleben. Jene, die vor Ort in ihrer Höhle verharrten, hatten vorübergehend auch gewisse Überlebenschancen, wenn sie Vorräte angelegt hatten, die für ein Überleben wichtig waren. Doch bei den immer widriger werdenden klimatischen Bedingungen war die Endlichkeit ihres Verhaltens absehbar.
Die positiven Erfahrungen jener Menschen, die örtlich ausgewichen waren, konnten sich sogar im Genpool ihrer Nachkommen verfestigen und dazu beitragen, dass bei zukünftigen Herausforderungen ähnliches Verhalten hilfreich angewandt werden konnte.
Eigenverantwortung
Über den Genuss von Alkohol gibt es immer wieder widersprüchliche Aussagen. Die einen vertreten die Meinung nur ein genereller Verzicht wäre positiv. Neuere Befragungen hatten zum Ergebnis, dass eine geringe Menge Wein nicht schädlich sei. Dabei wurde allerdings vernachlässigt, dass davon eine größere Anzahl des befragten Klientel sich von mediterranen Nahrungsmitteln ernährten.
Fazit: Alkohol ist schädlich.
In welchem Maß wir ihn trinken, hängt von jedem selbst ab. Fakt ist aber, damit übernehmen wir auch die Eigenverantwortung auf den Einfluss der „Restgröße“ von 0.1% unserer Gene.
Ein letztes Beispiel bleibt noch offen. Das sind klimabedingte Auswirkungen auf unsere Genetik. Auch hier ist allerdings zu konstatieren, wird es nicht ohne Auswirkungen bleiben. Während unsere Vorfahren noch in Zeiten der Eiszeit ausweichen konnten, wird das bei den weltweiten Klimaveränderungen immer schwieriger werden. Noch haben wir auch hier einiges selbst in der Hand. Ob sich die vielen Wünsche zum Jahreswechsel erfüllen oder nicht, hängt letztlich im Wesentlichen auch von uns allen selbst ab.
Allen Usern wünsche ich trotzdem im Jahr 2025 selbstverständlich alles Gute.