Mein Nachbar sagte einmal, Idstedter:innen sind jene Menschen die hier gebürtig sind. Ich meine hingegen, wir alle sind Idstedter:innen. Ob nun hier geboren oder zugezogen, ob vorübergehend hier beheimatet oder in der Woche über auswärts tätig. Kann man irgend einem dieses Zugehörigkeitsgefühl verweigern? Es gibt Menschen, die seit Jahren schon im Ausland leben, sich aber trotzdem noch als Idstedter:innen fühlen. Selbst Zeitgenossen, die nur vorübergehend im Urlaub bei uns leben, fühlen sich zeitweise manchmal Idstedt zugehörig.

Allerdings gibt es schon Unterschiede. Es gibt große und kleine, dicke und dünne, alte und junge Idstedter:innen. Das ist aber ein anderes Thema. Idstedter:innen sind sie trotzdem alle.
In einer Zeit der Globalisierung und Digitalisierung wächst wieder einmal der Wunsch nach Heimat und regionaler Zugehörigkeit. Gleichzeitig fühlen sich trotzdem manche Menschen als Weltbürger, ohne jeglichem festen Ortsbedürfnis.
Wir leben hier alle vorübergehend nur eine begrenzte Zeit auf dieser Erde. Das sollte uns allen bewußt sein. Der Streit über die eine wie auch immer positionierte Zugehörigkeit verblasst vor diesem Hintergrund.

Nun tritt ein neues Phänomen die Bühne: Gendern
Für manche eine rotes Tuch, für andere eine Selbstverständlichkeit. Dabei geht es doch auch nur um eine geschlechtergerechte Anwendung unserer Sprache.

Jetzt läuft ein Streit mit Ministerin Prien. Sie untersagte per Erlass das Gendern. Dabei wollen Schüler:innen mit dem Gendern nur die diverse Realität abbilden. Man muss es ja nicht anwenden. Es sollte freiwillig stattfinden können. Es aber zu verbieten, verhindert gerade ministeriell eine demokratische Meinungsbildung an der Basis. Sicherlich haben wir zur Zeit andere Problemfelder. Dennoch wirft diese und ähnliche Entscheidungen ein Licht auf das Denken mancher Politiker:innen.