Gedenken

Diese Nachricht erreichte mich vor 15 Jahren.

HTML clipboard Vorab : meiner Familie, Freunden, Bekannten, mir geht es gut !

Mein Bericht : Sonntagmorgen gegen 8:15 Uhr morgens Ortszeit sass ich an meinem Computer als ich eine Erschuetterung spuerte. Mein Haus wackelte, allerdings brachte ich dies nicht mit einem Erdbeben in Verbindung. Ich vermutete, dass in meiner naeheren Umgebung Erdarbeiten durchgefuehrt wurden.

Szenenwechsel Andaman White Beach (www.andamanwhitebeach.com)
An unsere Gezeitentafel war ich gerade dabei, die Flut- bzw. Ebbestaende einzutragen als mich Luciano fragte, ob ich mir meiner Angaben sicher sei. Ein Blick zum Meer (ausweisslich meiner Gezeitentafel sollte um 10:00 Uhr Hochwasser sein) zeigte uns, dass der Wasserspiegel sank und sank und sank …

Ploetzlich und voellig unerwartet stieg der Wasserspiegel um ca. 5 m. Die erste Welle vernichtete saemtlich Sonnenliegen, -schirme etc. ! Naiverweise versuchten wir noch diese zu retten als die zweite Welle mit brachialer Gewalt am Strand einschlug. Die Tauchschule wurde ihres Fundaments beraubt und trieb in die Bar. Geistesgegenwaertig rannten die Menschen die Stufen des Hotels zur Strasse hoch. Ich schnappte mir zwei Kinder, die am Strand mit ihrer Mutter standen und fasziniert den Wellen zuschauten und rannte rannte rannte … das einzige, was ich retten konnte, war mein Mobilphone und meinen Schluessel, die ich im Vorbeirennen griff. Bilder hierzu findet Ihr unter www.aquadivers.com !

Das ganze Ausmass der Katastrophe wurde mir erst klar, als ich mich in Sicherheit befand. Noch nie in meinem ganzen Leben hatte ich solche Angst. Wir versuchen uns gar nicht vorzustellen, was alles noch haette passieren koennen. Immerwieder habe ich das Bild vor Augen, wie das Wasser `verschwand` und dann dieser riesiger Wasserberg auf uns zukam.

Nach meinem heutigen Informationsstand haben wir allerdings noch Glueck im Unglueck gehabt. Die Wellen wurden durch den Winkel indem sich Andaman White Beach befindet auf ca. 6 m Hoehe gedaempft. Wesentlicher schlimmer erwischte es Nai Yang, Kamala, Patong. Dort schlugen die bis zu 12 m hohen Wellen mit unvorstellbarer Wucht ein.

Nai Yang, Kamala, Patong gleichen Schlachtfeldern.

Bis zu 1 km ins Landesinnere wuetete das Wasser.

Die Nachbeben dauern an. Bis jetzt, Dienstag 28. Dezember 2004, 12:00 Uhr Ortszeit, gibt es k e i n e Entwarnung. Die Straende und dahinterliegenden Gebiete sind gesperrt.

Die Kommunikationsmittel sind sinnlos ueberlastet. Bitte probiert n i c h t, mich telefonisch zu erreichen. Haltet die Telefonleitung fuer die Rettungsmannschaften frei !!!

Caroline S. Boysen
Phuket / Thailand